Handlungsfeld 1
Vollentsiegelung

Herstellung eines offenen, belebten Bodens durch die Entfernung von Materialien wie Asphalt, Beton, Platten, Pflaster und Gebäuden (einschließlich Unterbau, Leitungen und Fundamenten).

Die Vollentsiegelung ist die effektivste Methode der Entsiegelung, bei der der Bodenbelag einschließlich Unterbau, Leitungen und Fundamente vollständig entfernt und der Boden revitalisiert wird. Alle undurchlässigen Schichten werden entfernt, bevor der Boden aufgelockert und rekultiviert wird. Je nach Standort können verschiedene Substrate verwendet werden.

Ein entsiegelter und rekultivierter Boden ermöglicht das Versickern von Regenwasser, die Filtration von Schadstoffen und die Wiederherstellung der natürlichen Bodenfunktionen. Die vollständige Entsiegelung und Rekultivierung bietet zahlreiche Vorteile: Sie ermöglicht durch eine wassersensible Gestaltung von Räumen Starkregenvorsorge und Wasserrückhalt. Dadurch reduziert sich das Risiko von Überflutungen und die Kanalisation wird entlastet, damit diese bei Starkregenereignissen nicht überläuft und kein belastetes Regenwasser in Kleingewässer, Bäche und Flüsse eingeleitet wird. Zudem stärkt eine Vollentsiegelung die Hitze- und Dürrevorsorge, da vegetationsreiche, entsiegelte Flächen durch ihre Kühlungsleistung positive Effekte auf das Stadtklima haben. Außerdem wird die Lebensraumfunktion zur Stärkung der Biodiversität optimiert. Generell werden auch die Aufenthaltsqualität und das Orts- und Landschaftsbild verbessert.

Allerdings erfordert die Entsiegelung von Flächen die Bewältigung verschiedener Herausforderungen, darunter der Umgang mit Altlasten sowie mit belastetem Regenwasser. Bodenaustausch, Sanierung und Reinigung sind in diesen Fällen notwendige Schlüsselmaßnahmen. Auch müssen Aspekte wie die barrierefreie Zugänglichkeit öffentlicher Räume berücksichtigt werden. (siehe Schaubild Herausforderungen Entsiegelung)

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