Handlungsfeld 3.3
Entsiegelung+: Optimierung von Bodenfunktionen

Die Maßnahme „Entsiegelung+: Optimierung der Bodenfunktion“ geht über die Flächenentsiegelung hinaus und zielt auf die Optimierung der Bodenfunktion ab. So werden die natürlichen Funktionen des Bodens, wie die Lebensraum-, Regulierungs-, Rohstoff- und Produktionsfunktion bestmöglich, aktiviert.

Die natürliche Wasserbilanz besteht in weiten Teilen Deutschlands überschlägig zu ca. 70 % aus Verdunstung (Evapotranspiration), 20 % Versickerung und 10 % Abfluss. Diese Werte variieren bei unterschiedlichen Bodenverhältnissen und in Abhängigkeit zur lokalen Niederschlagsmenge graduell. Grundlegend wird die natürliche Wasserbilanz gestört, wenn das Regenwasser über das Kanalnetz abgeleitet wird. Es steht kein Wasser für die Evapotranspiration (Verdunstung) und für die Versickerung zur Verfügung. Das führt zu trockenen Böden.

Da Kanalnetze in der Regel auf eine Jährlichkeit von 5 bis 10 Jahren (Eintrittshäufigkeit von Naturereignissen) bemessen werden, kommt es bei Starkregenereignissen, z.B. mit 30 oder 100 Jährlichkeiten zu Überlastungen des Kanalsystems und in der Folge zu Überflutungen oder in Gebieten mit Mischwasserkanalisation durch Notüberläufe zu Belastungen der Gewässer.

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