Handlungsfeld 3.2
Herstellung von Bodenfunktionen unter versiegelten Flächen (Wurzelraumoptimierung)

Stadt- und Straßenbäume sowie urbane Vegetationsflächen sind wertvolle, unverzichtbare und prägende Elemente in der Stadt. Sie regulieren das Mikroklima, spenden Schatten, filtern Emissionen aus der Luft und dem Boden, dämpfen Lärm und bilden einen Lebensraum für stadttypische Vogel- und Insektenarten. Neben der Bodenversiegelung und -verdichtung sowie dem begrenzten Wurzelraum aufgrund von Leitungen, Stützwänden, Fundamenten und sonstigen Einbauten im Boden sind die Standortbedingungen, insbesondere für Bäume, extrem. Ein weiterer Stressfaktor ist, dass über zu kleinen Baumscheiben nur sehr wenig Niederschlagswasser in den Wurzelraum gelangt. Anstelle der Zuleitung von Regenwasser an den Baum wird es meist über die Kanalisation abgeleitet. Bauscheiben sollten mindestens 9 m² groß sein, besser größer. Stadtbäume benötigen Wasser, Luft und Nährstoffe.

Durch diese Maßnahme sollen die Bodenfunktionen wie die Lebensraum-, Regulierungs-, Rohstoff- und Produktionsfunktion aktiviert werden. Die Herstellung von Bodenfunktionen unter versiegelten Flächen verbessert die Standortbedingungen und führt zur Entstehung klimaangepasster und -resilienter Baum- und Vegetationsstandorte, die widerstandsfähiger gegen extreme Ereignisse wie Trockenstress oder den Befall von Parasiten sind. Die erfolgreiche Umsetzung kann einen wesentlichen Beitrag zur Starkregenvorsorge und zum Wasserrückhalt, aber auch zur Hitze- und Dürrevorsorge leisten. Zudem werden die Lebensraumfunktion, das Orts- und Landschaftsbild sowie auch die Aufenthaltsqualität für die Stadtgesellschaft verbessert.

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