3.4.4

Bodenfilter anlegen

Maßnahmenart

Funktionale Entsiegelung

Maßnahmengruppe

Versiegelte Flächen nutzen / Belastetes Wasser reinigen

Kurzbeschreibung und
Voraussetzungen

Die Schaffung von Bodenfiltern spielt eine entscheidende Rolle für die Behandlung von belastetem Regenwasser, das von versiegelten Flächen wie stark befahrenen Verkehrsflächen abfließt.

Eine naturnahe Maßnahme zur Reinigung ist ein Bodenfilter, der als abgedichtetes System zur Behandlung von belastetem Niederschlagswasser fungiert. Der Reinigungsprozess besteht aus einer Vorreinigung zur Sedimentation von Feststoffen und einem Bodenfilterbecken. Im Becken kann das Niederschlagswasser temporär gespeichert werden, wodurch ein planbarer Retentionsraum zur Zwischenspeicherung entsteht. Das Bodenfilterbecken ist mit Filtervegetation, wie beispielsweise Schilf, ausgestattet. Die Durchwurzelung dieser Vegetation trägt zur Auflockerung und Strukturierung des Substrats bei, um Kolmation (Verstopfung) vorzubeugen. Die Größe des Filterbeckens richtet sich nach der angeschlossenen Fläche, wobei in der Regel etwa 1 % der angeschlossenen Fläche für das Filterbeet vorgesehen wird. Für eine naturnahe Gestaltung, können die Bodenfilter mit Schilf oder Röhricht bepflanzt werden. Die Filterschicht besteht aus einer Kombination natürlicher Bodenschichten mit einer definierten Korngrößenverteilung. Das gefilterte Niederschlagswasser kann bei einer versickerungsoffenen Gestaltung direkt versickern und zur Grundwasserneubildung beitragen oder zu Grünflächen, Baumstandorten und Kleingewässern geleitet werden.

Da die Reinigungsleistung der Bodenfilter hoch ist, werden überwiegend belastete Flächen wie Verkehrsflächen, Lageflächen sowie Industrie- und Gewerbeflächen angeschlossen. Bodenfilter sind wasserwirtschaftliche Anlagen, die aber mit ihren großen Schilfflächen als Bestandteil eines Landschaftsraumes gestaltet werden können.

Die Anlage von Bodenfiltern ist vor allem zur Reinigung von stark belastetem Niederschlagwassers geeignet. Das belastete Regenwasser kann nach der Reinigung weiter für die Versickerung (3.2.2; 3.3.4), Verdunstung (3.1.7; 3.3.1) oder zur Bewässerung von Vegetationsflächen und Bäumen in Hitze- und Dürreperioden verwendet werden (3.4.1).

Klimaschutz und Klimaanpassung:
• Regenwasser zuführen
• Retentionsfähigkeit und -kapazität verbessern  

Biologische Vielfalt:
• Wuchsbedingungen verbessern
• Belastetes Wasser vorreinigen
• Regenwasser pflanzenverfügbar speichern

Die Kosten für den Bodenfilter können nur auf der Grundlage eines standortbezogenen Gesamtkonzeptes belastbar ermittelt werden.

Nach oben scrollen