3.1.5

Pflanzung bodengebundener Fassadenbegrünung

Maßnahmenart

Funktionale Entsiegelung

Maßnahmengruppe

Herstellung von Bodenfunktionen auf versiegelten Flächen

Kurzbeschreibung und
Voraussetzungen

Die bodengebundene Fassadenbegrünung, auch als „vertikale Begrünung“ bekannt, stellt eine Maßnahme dar, bei der Pflanzen direkt aus dem umgebenden Boden an den vertikalen Oberflächen von Gebäudefassaden oder anderen Strukturen, wie Rankhilfen, wachsen.

Die Eigenschaft der bodengebundenen Fassadenbegrünung liegt darin, dass die Vegetation direkt aus dem anstehenden Boden wächst. Der Wasserbedarf der Pflanzen wird direkt aus dem angrenzenden Boden gedeckt. Durch Zuleitung des Regenwassers von Dächern oder von angrenzenden versiegelten Flächen, kann die Wasserversorgung optimiert werden. Bei der Planung ist zu beachten, dass angrenzende Flächennutzungen das Regenwasser nicht belasten sollten.

Für die Bepflanzung eignen sich vornehmlich Kletterpflanzen, da sie auf natürliche Weise nach oben wachsen und somit eine effektive bodengebundene Fassadenbegrünung ermöglichen.

Die Bepflanzung von Fassaden bildet in allen – aber vornehmlich in hitzebelasteten Bereichen der Stadt – eine sinnvolle Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel. Durch die Verdunstungsleistung und die einhergehenden Effekte der Abkühlung sollten diese Maßnahmen vorrangig an Standorten umgesetzt werden, an denen sich viele Menschen und besonders hitzevulnerable Gruppen aufhalten. Bei der Standortwahl sollte darauf geachtet werden, dass das zugeleitete Regenwasser nicht durch externe Faktoren wie stark befahrende Verkehrsflächen belastet ist. Breite Grünstreifen entlang der vertikalen Elemente erleichtern die Installation.

Die Zuleitung von belasteten Wasser sollte vermieden werden. Die Reinigung kann jedoch beispielsweise durch Filterbeete geschehen (3.4.4). Synergieeffekte entstehen durch die Umsetzung vertikaler Begrünungen in stark versiegelten Bereichen und an öffentlichen Aufenthaltsorten, da sie positive Effekte auf das Mikroklima haben und zu lokaler Abkühlung beitragen können. Wenn zusätzlich Sitzgelegenheiten geschaffen werden, können so kühle „Oasen“ entstehen, insbesondere dort, wo kein Platz für Bäume ist.

Klimaschutz und Klimaanpassung:
• Wasser verdunsten
• Kühle Orte schaffen

Biologische Vielfalt:
• Lebensräume schaffen und sichern

Lebensqualität:
• Schaffung von Klimakomfortplätzen,
bspw. Kühlung durch Verdunstung
• Verschönerung des Stadtbildes

• Investitionskosten mit Selbstklimmern (ohne Gerüst): etwa 15 bis 25 €/m²
• Investitionskosten mit Selbstklimmern (mit Gerüst, ohne Montage): etwa 80 bis 250 €/m²
• Pflege und Unterhaltung: etwa 5 bis 20 €/m² im Jahr.

Hinweis: Die angegebenen Kosten sind abhängig von der Bestandssituation und können stark variieren. Es können erhebliche Mehrkosten aufkommen, wenn Unterkonstruktionen oder Bewässerungssysteme notwendig sind. [1]

[1] https://regenwasseragentur.berlin/massnahmen/fassadenbegruenung/#section-kosten

Nach oben scrollen