1.1
Abriss von ungenutzten Anlagen
(z.B. Schuppen, Garagen, etc.)
Maßnahmenart
Vollentsiegelung
Maßnahmengruppe
Herstellung eines offenen, belebten Bodens einschließlich Unterbau, Leitungen und Fundamente durch die Entfernung von Materialien wie Asphalt, Beton, Platten, Pflaster und Gebäuden
Kurzbeschreibung und
Voraussetzungen
Der Abriss von ungenutzten Anlagen umfasst beispielsweise Schuppen und Garagen mit den dazugehörigen versiegelten Erschließungsflächen. Nach der vollständigen Entsiegelung erfolgt die Schaffung einer durchwurzelbaren Bodenschicht, indem der Boden aufgelockert und gegebenenfalls mit geeignetem Substrat aufbereitet wird.
Ungenutzte Anlagen wie Schuppen und Garagen können an verschiedenen Orten auftreten. Beispielhafte Standorte sind brachliegende Flächen, Innenhöfe der offenen und geschlossenen Blockrandbebauung, Einzel- und Mehrfamilienhäuser sowie Kleingartenanlagen. Ein größeres Entsiegelungspotenzial bei gleichzeitig höherer baulichen Dichte (GFZ) könnte aktiviert werden, wenn eingeschossige Flachbauten gestapelt werden und damit gleichzeitig der Überbauungsgrad (GRZ) reduziert wird.
Mannheim hat mit einem hohen Anteil an Flachbauten in den Gewerbe- und Industriegebieten der „Mittleren Stadt“ (MRO) sowie im Bereich des großflächigen Einzelhandels und der Verkehrsinfrastruktur ein erhebliches Flächenpotenzial, um eine Verdichtungsstrategie mit einer Entsiegelungsstrategie zu verbinden.
Mit dem Abriss von ungenutzten Anlagen wie Schuppen und Garagen können häufig auch dazugehörige Stellplätze und Zufahrten reduziert werden (1.3). Wenn die bauliche Verdichtung mit einer Entsiegelung verbunden wird, trägt dies auch zur Steigerung der Bodenfunktionen bei (3.3).
Klimaschutz und Klimaanpassung:
• Regenwasser versickern
• Wasser verdunsten
• Kühle Orte schaffen
• Natürliche Bodenfunktion herstellen
Biologische Vielfalt:
• Wuchsbedingungen ermöglichen
• Lebensräume schaffen und sichern
Lebensqualität:
• Schaffung von Klimakomfortplätzen,
bspw. Kühlung durch Verdunstung
Die Kosten für eine vollständige Entsiegelung können je nach Bestandssituation erheblich variieren. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten, darunter Material, Art der Versiegelung, Altlasten, Fundamente, Baustelleneinrichtung, Bodenaushub, Auswahl Oberboden und Bepflanzung. Die Herstellungs-, Pflege- und Unterhaltungskosten können in Abhängigkeit von der geplanten Begrünungs- und Nutzungsform von extensiv bis intensiv unterschiedlich stark ausfallen.
Kostenrelevante Positionen:
• Größe des Gebäudes, Fundamente und Materialien des Unterbaus – Entsorgungskosten / Möglichkeiten Recycling
• Altlasten / belastete Materialien
• Volumen des Gesamtvorhabens
Wenn im Rahmen von Bebauungsplänen Entsiegelungsmaßnahmen festgesetzt wurden, sind dies in der Regel „Sowieso-Maßnahmen“.