Der Begriff „Schwammstadt“ wurde erstmals 2013 in China als Konzept der nachhaltigen Stadtentwicklung eingeführt. Parallel dazu fand der Begriff im deutschsprachigen Raum im Rahmen des Ideenwettbewerbs Metropole Ruhr (bgmr, Uberbau, Initial Design) Verwendung. Das Konzept der Schwammstadt soll im Entsiegelungskonzept Mannheim aufgegriffen werden.
In einer Schwammstadt wird Regenwasser nicht mehr ins Kanalnetz eingeleitet, sondern als wertvolle Ressource betrachtet und gezielt gespeichert. Dabei wird Regenwasser zurückgehalten und gesammelt, um in Zeiten von Hitze und Dürre Pflanzen zu bewässern und die Stadt durch Verdunstung zu kühlen. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass Regenwasser künftig nicht mehr über das Kanalnetz abgeleitet wird. Stattdessen wird es gezielt gesammelt, gespeichert, genutzt, verdunstet und erst dann versickert es. Die Ableitung des Regenwassers in die Kanalisation ist nicht Ziel der wassersensiblen Stadtentwicklung.
Die Idee einer Schwammstadt bedeutet daher, eine Stadt zu schaffen, die weniger auf Abflüsse, also das Kanalnetz, angewiesen ist. Die Ableitung von Regenwasser über das Kanalnetz soll eine Ausnahme sein. So wird das Kanalnetz entlastet und damit auch die Überläufe der Kanäle mit Schmutzwasser in die Oberflächengewässer in Folge von Starkregen gemindert.
Um zur Schwammstadt zu werden, gehen im Entsiegelungskonzept für Mannheim die Maßnahmen über die Voll- und Teilentsiegelung hinaus und es werden Maßnahmen zur „funktionalen Entsiegelung“ mitgedacht. Durch die Kombination von Maßnahmen der Flächenentsiegelung und den Maßnahmen aus der „funktionalen Entsiegelung“ kann das Entsiegelungspotenzial maximal ausgeschöpft werden.